Stressfragen im Vorstellungsgespräch
Jeder fürchtet sich davor: Stressfragen im Vorstellungsgespräch. Wenn man eh schon eine gesunde Grund-Nervosität mitbringt, können einem „blöde“ Fragen ziemlich schnell aus der Bahn werfen. Warum also gibt es Fragen, bei deren Beantwortung man mit hoher Wahrscheinlichkeit scheitern wird? Was verbirgt sich wirklich dahinter? Und wie reagiere ich im Vorstellungsgespräch richtig?
Im Bewerbungsgespräch geht es darum, dass Arbeitgeber ihre Bewerber möglichst gut kennenlernen, um einschätzen zu können, ob diese zum Unternehmen, dessen Philosophie und Werten aber vor allem zum Team passen. Mit den sogenannten „Stressfragen“ sollen potentielle Kandidaten aus der Reserve gelockt werden, wenn sie im Gespräch ansonsten wenig von sich preisgegeben haben, oder Antworten geben, die wie auswendig formuliert wirken. Die Stressfragen sollen allerdings nicht nur Stress erzeugen, sondern auch die Kreativität und Spontanität des Bewerbers prüfen: Der Personalentscheider will den Bewerber ganz authentisch erleben, quasi ungeschminkt!
Hier findet ihr mögliche Stressfragen im Vorstellungsgespräch nach Typen zusammengefasst:
Analogie-Fragen
Ziel
- Weitere Facetten der Persönlichkeit zu erfahren: z.b. Motivation, Werte und beruflichen Ziele
Beispiel
- Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie?
- Was machen Sie, wenn Sie Spaß haben wollen?
Fangfragen
Ziel
- Verrät dem Personaler viel über Motivation, Arbeitsweisen und berufliche Ziele
Beispiel
- Woher wissen Sie, dass Sie einen guten Job gemacht haben?
- Was werden Ihre Kollegen hier von Ihnen lernen?
Provokationen, die keine Fragen sind
Ziel
- Soll Reaktion oder Aussage vom Bewerber hervorrufen
Beispiel
- Erklären Sie mal einem Blinden die Farbe Rot.
- So viele Praktika- und trotzdem hat man Sie nie übernommen?!
Brainteaser
Ziel
- Zielen auf die Intelligenz, Kreativität, Auffassungsgabe, Analysestärke und das logische Denken des Kandidaten ab
Beispiel
- Wie oft am Tag überlappen sich die Zeiger einer Uhr?
- Welcher Tag ist morgen, wenn vorgestern der Tag nach Montag war?
Trichterfragen
Ziel
- Dabei geht es, wie beim Trichter, immer tiefer ins Detail
Beispiel
- Wie zufrieden waren Sie mit Ihrem letzten Projekt?
- Wie groß war das Budget für das Projekt?
- Welche Probleme gab es?
Schweigen
Ziel
- Der Personaler versucht den Kandidat mit seiner Reaktionsverweigerung aus der Reserve zu locken
Beispiel
- Reaktionsverweigerung
COOL bleiben!
Die richtige Reaktion auf diese Stressfragen kann ganz unterschiedlich ausfallen: Es gibt nicht die perfekte oder einzig richtige Antwort. Hier ist Fantasie und Spontanität gefragt. Daher mein Tipp: Erkenne die Frage als Stressfrage, das hilft gelassen und cool zu bleiben. Und mit der sogenannten „Cool-Formel“ im Hinterkopf, kann man sich dann hoffentlich geschickt aus der Situation rausmanövrieren.
Wer es schafft bei Stressfragen einen kühlen Kopf zu bewahren, der schindet Eindruck und eine Stelle im Unternehmen ist dann mit Sicherheit auch so gut wie sicher!!
COOL-Formel
- Contenance bewahren (ruhig und gelassen bleiben)
- Offenheit signalisieren (authentisch bleiben)
- Objektivität herstellen (diplomatisch antworten)
- Labern vermeiden (je weiter du ausholst, deso größer ist die Chance, sich doch noch zu verplappern, abzuschweifen oder dummes Zeug zu erzählen)